Wie witzig, ausgefallen und einzigartig: Die Leuchte Bookowski von Designer Kai Steffens bringt dank eines Akkus und eines Eichenholzkorpus nicht nur jedes Buch oder jede Zeitschrift an jeden noch so ausgefallenen Ort, sondern dank einer Ablage mit Glashalter aus Edelstahl auch ein gutes Fläschchen (ca. 995 Euro). Der Name ist dabei mehr als gut gewählt: Der verstorbene Autor Henry Charles Bukowski trank gern mal ein gutes Tröpfchen – wenn auch oft zu viel.
Und „book“ heißt übersetzt Buch. Oder nehmen wir das Lesemöbel Eichendorff, diesmal benannt nach dem bekannten Lyriker und Schriftsteller Joseph Freiherr von Eichendorff: Kai Steffens hat mit diesem Entwurf den guten alten Nachttisch neu interpretiert. Er ist nämlich nicht nur mit einer Leseleuchte versehen, sondern auch mit einem ausziehbarem Lesezeichen. Praktischer geht’s nicht! Trotzdem ist alles auf das Notwendigste reduziert. So erklärt sich der Name von Steffens Design-Manufaktur: less ‘n’ more – weniger und mehr.
Es sind nur zwei von vielen Entwürfen, mit denen der 41-jährige Designer kürzlich in Hamburg viel lobende Anerkennung erntete. Auf Einladung von Lichtplanerin Antje Kröplin war er nach Sasel gekommen, um dort in ihrem neu gestalteten Geschäft Lichtja seine Kollektion vorzustellen – und die Philosophie, die sich dahinter verbirgt. Und die beeindruckt, denn Steffens lässt seine Leuchten ausschließlich in Deutschland fertigen. Nach Möglichkeit sogar von Handwerksbetrieben in der Nachbarschaft. Der Holzkorpus für die Leuchte Bookowski zum Beispiel wird von einer Lebenshilfe-Werkstatt im direkten Umfeld gefertigt. Steffens möchte sich hier aber nicht nur als guter Samariter dargestellt sehen. „Für die Zusammenarbeit spricht auch, dass die Werkstatt günstiger arbeitet als eine normale Schreinerei und dass sie ein großes Spektrum bei der Fertigung besitzt.“ Bewusst hat er sich dagegen entschieden, seine Leuchten in Fernost produzieren zu lassen – wie viele große Hersteller aus Kostengründen mittlerweile. „Produkte oder Bauteile um die halbe Welt zu transportieren, ist für mich nicht ökologisch“, sagt Steffens. „Und auch nicht nachhaltig.“ von ANETTE BETHUNE >> mehr lesen Sie im PDF